Donnerstag, 30. Oktober 2008

Kilimanjaro- die Routen

Pfad und Wald an der Marangu-Route
Petershütte (Horombo Hut)
Blick vom Uhuru Peak (Kibo-Gipfel) über Rest des Furtwängler-Gletscher zum NordeisfeldDas Bergsteigen am bzw. auf dem Kilimandscharo-Massiv ist aufgrund der einzigartigen Landschaft und der herrlichen Flora und Fauna ein äußerst eindrucksvolles Erlebnis.

Die Besteigung des Kibo bzw. des Uhuru Peak bietet dem Bergsteiger nur geringfügige technische Schwierigkeiten, weshalb jährlich etwa 15.000 Menschen einen Aufstieg versuchen - trotz der großen körperlichen Anstrengungen. Doch infolge der mit der großen Höhe verbundenen Abnahme des Sauerstoffs kommt es häufig zur Höhenkrankheit, so dass auch aufgrund der physischen Anstrengungen nur etwa die Hälfte aller Gipfelaspiranten den höchsten Punkt erreicht. Am Gipfel ist die atmosphärische Sauerstoffdichte nur rund halb so groß wie die Sauerstoffdichte auf Meereshöhe. Die Besteigung, für die man zwecks Anpassung an das Höhenklima fünf bis sieben Tage einplanen sollte, ist gebührenpflichtig, zudem ist die Beauftragung eines Jagga-Führers sowie die Beschäftigung einheimischer Träger vorgeschrieben. Die Parkgebühr kostete im Jahr 2000 pro Person 350 US$, weitere 170-200 US$ kommen für den Führer und die Träger hinzu. Die Parkgebühr ist ausschließlich am Marangu-Gate zu entrichten.


Marangu-Route
Während alle anderen Strecken, auch die landschaftlich besonders schöne Machame-Route, die im Südwesten des Kilimandscharo-Massivs verläuft, nur recht wenig begangen werden, ist die meist benutzte Aufstiegsroute die im Südosten des Massivs beginnende Marangu-Route, spöttisch auch Coca-Cola-Route genannt:

Der Pfad beginnt am Südhang des wuchtigen Massivs und führt anfangs in Richtung Norden über Marangu (Marangu Gate; 1.830 m), das oft als Ausgangspunkt für Bergtouren angesteuert wird, und durch den Regenwald zur Bismarckhütte (Mandara Hut; 2.682 m). Danach erreicht man - oberhalb der Baumgrenze - durch das anfangs üppig sprießende Gras-, Busch- und Strauchland in Richtung Nordwesten aufsteigend die Petershütte (Horombo Hut; 3.719 m), die sich rund 5 km südlich des Mawenzi befindet. Von dort gelangt man in stets dünner werdender Luft auf den eben erwähnten, 4.300 m hohen Sattel, auf dem man in Richtung Westen und durch die Frostschuttwüste laufend zur 1932 (erstmals) errichteten Kibohütte (Kibo Hut; 4.694 m) kommt. Diese befindet sich an der Ostflanke des Kibo. Von der zuletzt genannten Hütte kraxelt man auf nur noch wenigen Kilometern Entfernung, aber durch zahlreiche Serpentinen und durch eine Gerölllandschaft noch 987 m und maximal 6 Stunden steil bergauf zum Gilman’s Point (laut der Aufschrift eines dort aufgestellten Schilds 5.681 m) auf dem Rand des Kibo-Kraters. Letztlich läuft man auf dem südlichen Kraterrand weitere 214 m aufwärts und erreicht den Kibo-Gipfel - Uhuru Peak (5.895 m) genannt.

Nach insgesamt rund 55 km Marsch steht man geschafft auf dem Kraterrand des Kibo und wird mit der Aussicht über große Teile von Tansania und Kenia belohnt - wenn das teils unberechenbare Wetter mitspielt. Zum Beispiel kann man den Mount Meru (4.562,13 m) sehen, der oft über die Wolkendecke empor ragt und rund 70 km entfernt ist.


Uhuru Peak
Weitere Routen
Auf das Kilimandscharo-Massiv führen neben der eben erläuterten Marangu-Route noch weitere Pfade, die aber zu den schwierigen Routen gehören; unter anderen sind dies:

Barafu-Route - steile Teilroute von der bzw. über die Barafu Hut (4.600 m) auf den Kibo
Lemosho-Route - Ausgangspunkt Londorossi (2.250 m)
Machame-Route - Ausgangspunkt Machame (1.800 m)
Mweka-Route - Ausgangspunkt Mweka (1.700 m)
Shira-Route - Ausgangspunkt Londorossi (2.250 m)
Umbwe-Route - Ausgangspunkt Umbwe (1.700 m)
Western-Breach-Route - steile Teilroute vom bzw. vorbei am Lava Tower (4.600 m) auf den Kibo

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